Dampfzug bei Flawil, vor 1907, Auszug aus einer Ansichtskarte

Dienstag, 18. Januar – 2. Klasse-Generalabonnemente für die Mitglieder der Regierung

In seiner Sitzung vom 18. Januar 1916 beschloss der Regierungsrat, allen Mitgliedern der Behörde auf Wunsch ein Generalabonnement für die zweite Klasse der Bundesbahnen zur Verfügung zu stellen (Nr. 148): Der Vorsitzende erinnert an die Schlussnahme des Regierungsrates vom 12. Oktober 1915 (No 2161), womit anlässlich der Budgetberatung pro 1916, bei Festsetzung des Budgetpostens «Reiseentschädigungen der Mitglieder des Regierungsrates und der Sekretäre» (Rubrik 95), die Abgabe von Generalabonnements II. Klasse, an Stelle der in Wegfall gekommenen Freikarten der Schweizerischen Bundesbahnen, in der Weise geregelt wurde, dass denjenigen Mitgliedern, die dies wünschen, der Bezug von Generalabonnements, unter angemessener, später festzusetzender Kostenrepartition zwischen der Staatskasse und den betreffenden Mitgliedern, freigestellt wurde.

Es wird nun berichtet, dass letzthin die Preise der Generalabonnements im Sinne etwelcher Erhöhung gegenüber früher  festgesetzt worden seien, in dem Sinne, dass ein Generalabonnement II. Klasse für ein ganzes Jahr inskünftig auf Fr. 620.- (statt bisher Fr. 560.-) und für ein halbes Jahr auf Fr. 400.- (statt bisher Franken 360.- ) zu stehen komme; es erübrige [sich] daher noch, angesichts des bevorstehenden Ablaufes der Gültigkeitsdauer der bisherigen Abonnements, die Festsetzung der Kostenrepartition zwischen Staatskasse und Bezügern der Abonnements.

Nach gewalteter Diskussion wird hierauf vom Regierungsrat beschlossen:

  1. Es sei den Mitgliedern des Regierungsrates anheimgestellt, ein Generalabonnement II. Klasse der Schweizerischen Bundesbahnen für 12 oder für 6 Monate zu beziehen, an dessen Kosten von der Staatskasse zwei Drittel und vom betreffenden Mitgliede ein Drittel zu übernehmen seien.
  2. Mit dem Vollzuge dieses Beschlusses sei die Staatskassaverwaltung betraut, an welche demgemäss auch die Anmeldungen zum Bezuge von Generalabonnements zu ergehen haben.

Protokollauszug an sämtliche Departemente.

Protokollauszug an die Staatskassaverwaltung.

Hinweis: Zu dieser Zeit gab es in den Zügen der Bundesbahnen drei Fahrgastklassen, nicht nur zwei wie heute.

Daneben befasste sich der Regierungsrat in seiner Sitzung u.a. auch mit dem Rohstoffmangel in der Stickereiindustrie (Nr. 125) oder Waldwirtschaftsplänen (Nr. 126 und 127). Er hiess den Rekurs des Wirts vom Hotel Bahnhof in Wattwil gut, der dort ein Kino einrichten wollte (Nr. 135) und diskutierte über das bisherige Verbot tragbarer Acetylenlampen (Nr. 149):

Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, ARR B 2-1916 (Texte) und W 238/09.04-09 (Bild, Auszug aus einer Ansichtskarte zu Flawil, vor 1907, Verlag: Carl Künzli, Zürich, Dep. No. 2337)

 

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