Mittwoch, 1. März 1916 – Lehrer und Schüler im Krieg

In der Schweiz wurden zwischen 1900 und 1930 verschiedene reformpädagogische Schulen mit Internatsbetrieb eröffnet. Das Landerziehungsheim Hof Oberkirch in Kaltbrunn war eine davon. An der Schule arbeiteten teils ausländische Lehrer, teilweise kamen auch die Schüler aus dem Ausland und mussten mit Kriegsbeginn in ihren Heimatländern als Soldaten einrücken.

Von den aktiven Höfler-Soldaten.

Herr Stouvenot [Georges Stouvenot (1885-1955), Lehrer] musste sich einer zweiten Operation unterziehen und wurde zudem schwer krank (Blinddarmentzündung). Er ist jetzt wieder aus dem Spital entlassen und weilt zur Erholung im Elternhaus.

Enrico Bertolini hat die Fliegerschule absolviert und hofft nun bald eine Offiziersschule besuchen zu können. Seine Sehnsucht geht nach der Front.

Walter Grossmann war noch nicht an der Front, obwohl er schon lange ausgebildet ist.

Einer unserer ersten Schüler, Ernst Duregger in Bozen, hat sechs Wochen als Tiroler Standschütze in einer Festung Dienst getan.

Wir wünschen allen Erfüllung ihrer Träume, Glück und Gesundheit und – baldigen Frieden.

Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, W 127, Hof-Zeitung, herausgegeben im Land-Erziehungsheim Hof Oberkirch unter der Leitung von Anton Blöchlinger, Nr. 6, März 1916, S. 20 (Text) und Fotoalbum Lehrer und Schüler auf dem Hof Oberkirch (Bild)

Kommentare zu “Mittwoch, 1. März 1916 – Lehrer und Schüler im Krieg

  1. Den Einen zieht es an die Front, der Andere war noch nicht und der Dritte kennt die Front (hat in einer Festung gedient). Wie doch die Träume der drei Männer völlig verschieden gewesen sind. Und ob alle dieses Massaker von 1. Weltkrieg (siehe u.a. Eintrag vom 01.03.2016) überlebt haben, wissen wir nicht, auch wenn es bei den Schweizern anzunehmen ist.

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