Werbung für St.Galler Bauer

Sonntag, 14. Mai 1916 – Die Bauern tagen in Uznach

Im Restaurant Ochsen in Uznach fand an diesem Tag wieder eine ordentliche Delegiertenversammlung der Landwirtschaftlichen Gesellschaft des Kantons St.Gallen (heute: St.Galler Bauernverband) statt. Sie war im Jahr 1915 kriegshalber ausgefallen.

106 Abgeordnete als Vertreter von 73 Sektionen nahmen teil. Nicht dabei waren gemäss Protokoll: die Darlehenskassen Muolen, Untereggen & Berneck, der landw. Verein Brunnadern, der Obstbauverein Berg-Steinach, der Gartenbauverein Ebnat-Kappel, die Bienenzuchtvereine Unterrheintal, Kirchberg, Untertoggenburg & Wil & a.d. Thur, der ornith. Verein Lichtensteig & der kant. Tierschutzverein.

Nach der allgemeinen Begrüssung und dem Dank an die Organisatoren hielt der Präsident, Traugott Schneider-Bugg, Leiter der landwirtschaftlichen Schule Custerhof in Rheineck, sein Eingangsreferat: In seinem längeren Eröffnungswort warf Herr Direktor Schneider sodann einen Rückblick auf die 2 bald vollen Kriegsjahre, hervorhebend, dass diese die grosse Bedeutung einer starken, leistungsfähigen Bauernsame mit aller Deutlichkeit gezeigt haben. Er besprach auch kurz die verschiedenen landwirtschaftlichen Betriebszweige und wies hin auf die Ziele und Aufgaben, die zu lösen uns bevorstehen. Dazu gehört vor allem auch ein Ausbau der landw. Organisationen und des Genossenschaftswesens. – Vor allem ist es aber auch die berufliche Bildung des männlichen & weiblichen Geschlechts, die gefördert werden muss. Hieher gehört auch unser kant. Fachorgan, der St.Galler Bauer. Die Sektionen unserer Gesellschaft müssen hier lebhaft mitarbeiten und dafür sorgen, dass unsere landw. Bildungsstätten gut besucht und der St.Galler Bauer viel gelesen wird. – Zum Schlusse dankt der Vorsitzende den Sektionen für ihre umfangreiche Tätigkeit in bezug [sic] auf Veranstaltung von Kursen und Vorträgen, sowie dem kant. und schweiz. Volkswirtschaftsdepartement für die namhaften, der Gesellschaft zugewendeten Subventionen.

Anschliessend an die üblichen Geschäfte einer Delegiertenversammlung konnte Prof. Dr. Ernst Laur (1871-1964), schweizerischer Bauernsekretär und prägende Figur der Landwirtschaftspolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz, zu einem Referat über Grundlagen und Aufgaben der schweiz. Volkswirtschaft nach dem Kriege begrüsst werden. Der Saal des Ochsen war gut besetzt: ca. 350 Mann vermerkt das Protokoll als Zuhörer der öffentlichen Veranstaltung. Von Frauen ist nicht die Rede.

Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, W 248/11-00 (Text und Abbildungen) sowie e-HLS zu Ernst Laur: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29856.php

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