Samstag, 20. Mai 1916 – Die Ingenieure und Architekten gehen auf Exkursion

Beton war Anfang des 20. Jahrhunderts der neuste und modernste Werkstoff, dem sich Ingenieure und Architekten mit entsprechendem Interesse widmeten. Auf dem Bild sind Arbeiter der Bodensee-Toggenburg-Bahn beim Betonmischen zu sehen (Fotograf unbekannt, 1909).

Excursion nach dem Kraftwerk-Bau Olten-Gösgen

20. Mai 1916

Abfahrt der 12 Teilnehmer 820 Morgens [sic] nach Olten. Ein schöner Maientag war dieser Excursion beschieden. Gleich nach Ankunft in Olten wurde das Mittagsmahl im Bahnhofrestaurant eingenommen & um 1h zur Besichtigung des sich im Bau befindlichen Wehres abmarschiert.

Von dort gings dem ca. 5 km langen Canal entlang zur Baustelle des Maschinenhauses bei Nieder-Gösgen, wo speziell die Erstellung der Turbinen-Ablaufcanäle in armiertem Beton grosses Interesse bot. Hierauf zog man nach Schönenwerd, wo ein Abendschoppen allseits sehr willkommen war & den Vertretern der Bauleitung & der Unternehmer für die freundliche Aufnahme & Führung der Dank der Teilnehmer ausgesprochen wurde. Mit dem Eindruck[,] eine wohlgelungene, lehrreiche Excursion mitgemacht zu haben[,] erreichte man 10h Abends [sic] wohlbehalten wieder unsere Vaterstadt.

C.K. [C. Kirchhofer, Ingenieur, Präsident der Sektion St.Gallen]

Mit Brief vom 17. Mai hatte der Präsident des Vereins, Ingenieur C. Kirchhofer, im Bahnhofbuffet Olten für ca. 15 Personen ein aus 2 Gängen & Dessert bestehendes Essen bestellt. Am 29. Mai verfasste er ein Dankschreiben an Herrn Oberingenieur A. Moll, Kraftanlage, Olten-Gösgen.

Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, Wy 024 (Sektion St.Gallen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins, Bericht über eine Exkursion; Protokollbuch und Copie de lettres) und BTN 1/1.1-567 (Fotografie)