Am Sonntag, 25. Juni 1916, war im Neutoggenburg einiges los. Das Kino Helvetia in Wattwil zeigte Exotisches mit dem Film «Der Raub des indischen Tempel-Kleinods». Der Verkehrsverein Lichtensteig lud zur Hauptversammlung ein und vergass nicht zu erwähnen: Nichterscheinen zieht die statutarische Busse von 50 Cts. nach sich.
Im Sternen in Hemberg trat am Sonntagnachmittag die sehr berühmte Streichmusik Ebnat auf, und gleichzeitig konnte man beim Kegelschieben 100 Fr. gewinnen.
Wohl ernsthafter ging es beim Landwirtschaftlichen Verein Hemberg zu, der bei der Konkurrenz, in der Wirtschaft zur Sonne, eine öffentliche Versammlung mit einem Referat zur Herstellung von Silofutter abhielt.
Auch Aushilfsjobs für Jugendliche waren im Bezirksanzeiger ausgeschrieben:
Gesucht. Ein fleissiger, der Schule entlassener Knabe findet dauernd Beschäftigung.
Gesucht: Junges, starkes Mädchen für Mithilfe in Haushalt und Wirtschaft. Zu erfragen bei der Exped. d. Bl. [Expedition des Blattes]
Gesucht: Treues, exaktes, zuverlässiges Mädchen, wenn auch noch der Anleitung bedürftig, zur Mithilfe in Haushalt und Geschäft, bei entsprechendem Lohn. Offerten sind zu richten an Frau E. Schefer-Bohl, Conditorei, Ebnat.
Gesucht: Junges, anständiges, braves Mädchen für Hausgeschäfte und Servieren. Nur solche mit guten Zeugnissen wollen sich melden. So, sagt die Expedition d. Bl.
Nicht zuletzt wurde auch ein sogenannter Brennabor-Kinderwagen angeboten. Die 1871 gegründete Firma Brennabor produzierte in der Stadt Brandenburg an der Havel Kinder- und Puppenwagen, Velos, Motorräder und Automobile. Mitte der 1920er Jahre war sie die grösste Autoherstellerin Deutschlands.
Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, Bezirks-Anzeiger für Neutoggenburg, Nr. 25, 24.06.1916
Informationen zur Firma Brennabor unter: http://www.stadt-brandenburg.de/kultur/museen/industriemuseum/