Donnerstag, 5. April 1917 – Worauf es letztlich ankommt

Die Liebe ist ein Ding, Das ewig sich erneut

Und immer gleich sich bleibt. Es wechseln nur die Leut.

Der letzte Satz soll aber nicht etwa heissen, dass der Gegenstand der Liebe immer wechselt, sondern die Liebe ist etwas, das von einer Generation weitergeht auf die andere, ewig, solange es Menschen gibt.

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Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, W 073/2.1 (Tagebuch von Ernst Kind, Jg. 1897), W 200/58 (Ausschnitt aus einer Liebesbrief-Postkarte)

Mittwoch, 4. April 1917 – Sleepless in St.Gallen

Auch bei seinem Aufenthalt in St.Gallen denkt der Kantonsschüler Ernst Kind unentwegt an seine Tanzstundenbekanntschaft:

(St.Gallen.)

Fern von der Liebsten bin ich jetzt

Und denke Stund um Stunde nur an sie,

Die Augen tränenfeucht, im Herzen süsse Furcht

Und hilflos wie ein Kind, das nach der Mutter weint.

In tiefem Sehnen liegt mein Sinn,

Mein Geist ist wach und sieht doch einen Traum,

Denn wach und träumend seh die eine ich allein,

Die meinen Geist erweckt und Liebe mich gelehrt.

Ich glaube, schon lange ist mit mir keine so starke Veränderung vorgegangen wie jetzt, seit ich Margrit Peter kenne. Ich bin überhaupt in allem anders; ich erkenne in mir einen andern Menschen als vorher. Ohne Pause trage ich denselben Gedanken mit mir herum und lebe nur noch für diesen Gedanken. War ich früher so leidenschaftlich? Jetzt bin ich es.

Und ich, den sie «Cato» nennen und der als Mädchenverächter bekannt ist, gerate wegen einem Mädchen in diesen kuriosen Traumzustand; ich fange sogar an zu dichten; ich möchte immer nur von diesem Mädchen reden und wage es doch nicht; ich spüre, wie ich tiefrot werde, wenn ihr Name einmal über meine Lippen kommt; ich betrachte auf dem kleinen Bild, das ich von unserer Tanzgesellschaft habe, nur dieses einzige Gesicht und (am merkwürdigsten bei meinem schlechten Gedächtnis) ich erinnere mich an jedes Wort, das sie zu mir sprach, an jedes kleine Ferienerlebnis, das sie mir erzählte; ich erfahre von ihr, dass sie diese Frühlingsferien in Peseux ob Neuenburg sein wird, und sofort steht mein Plan fest, meine Velotour nicht nur bis Solothurn, sondern weiter bis zum Neuenburgersee auszudehnen und einen kleinen Abstecher auf gut Glück eines zufälligen Begegnens nach Peseux hinauf zu machen. –

(Margrit P. ist gar nicht etwa hübsch zum Ansehen. Aber sie hat ein liebes Gesicht und ihre Art ist natürlich und vertrauend.)

 

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Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, W 073/2.1 (Tagebuch von Ernst Kind, Jg. 1897)

Waesche in Garten aufgehaengt

Montag, 2. April 1917 – Grosse Wäsche und Frühjahrsputz

Waschmaschinen gehören heute zum Alltag, und auch Waschküchenpläne sind weniger strikt als noch vor einigen Jahrzehnten. Hausfrauen waschen also, wann sie es für nötig halten, und viel öfter als früher.

Vor hundert Jahren war nur alle paar Wochen oder sogar nur zweimal pro Jahr grosser Waschtag. Waschen war eine körperlich anstrengende, langwierige und mit viel Aufwand verbundene Tätigkeit, die sich über mehrere Tage hinzog, wie die untenstehenden Zitate aus Johann Baptist Thürlemanns Tagebuch zeigen.

Zeitgenössische Berichte beschreiben die einzelnen Vorgänge einer grossen Wäsche. Zunächst wurden die schmutzigen Kleidungsstücke nach Farbe und Stoffarten sortiert und über Nacht in (anfangs) lauwarmes, mit Soda versetztes Wasser eingelegt. Am andern Tag musste man Stück für Stück auf der rechten und der linken Seite gründlich einseifen. Die eingeseiften Wäscheteile wurden hernach in einem Dampfhafen in Waschpulver und Seife zwei Stunden lang gekocht, um den Schmutz zu lösen. Erst danach begann das eigentliche Reinigen: Über die angerichtete Wäsche wird kochendes Seifenwasser gegossen und darin [!] jedes Stück tüchtig gerieben, sei es mit der Hand, am Waschbrett oder mit der Maschine, bis keine Flecken mehr darin sind. Dann kommt noch ein Aufguss siedendes, reines Wasser darüber, das die Seife entfernen soll. Endlich wird die durchgeseifte Wäsche in den Brunnentrog gelegt und solange tüchtig gespült, bis das Wasser rein abläuft. Dann erst wird das Weisse nach Belieben gebläut, indem ein Stück nach dem andern durch kaltes, mit Waschblau gefärbtes Wasser gezogen wird.

Neben diesen Arbeitsschritten musste man dafür sorgen, dass das Feuer unter dem Dampfhafen nicht ausging und dass dauernd genügend kochendes Wasser vorhanden war.

Bevor man die Wäsche anschliessend zum Trocknen ins Freie aufhängen konnte (vgl. Beitragsbild), musste man sie erst auswringen. Bei grossen Stücken wie beispielsweise einem Leintuch waren dazu zwei Personen nötig.

Stundenlanges Einseifen, Reiben und Spülen der Wäsche in teils heissem, teils kaltem Wasser griff die Haut der Hände empfindlich an und machte sie rissig und rauh. Wer es sich leisten konnte, stellte eine Waschfrau an.

Im Hause Thürlemann in Oberbüren hatte Caroline die grosse Wäsche für den Zweipersonenhaushalt auf die Woche vor Ostern angesetzt und gleich noch mit dem Frühjahrsputz der Wohnung verbunden:

Montag, 2. April 1917: Meine Haushälterin Caroline Wick war den ganzen Tag angestrengt mit ihrer Frühlingswäsche beschäftigt.

Dienstag, 3. April 1917: Caroline war den ganzen Tag mit ihrer Wäsche beschäftigt. Abends putzte und scheuerte sie die Waschgeräthe [sic] & die Küche. –

Mittwoch, 4. April 1917: Caroline war heute mit ihrer Wäsche beschäftigt. – Schon um ½ 9 Uhr vormittags hieng [sic] sie dieselbe zum Trocknen in der Hauswiese auf, wozu ihr Carl’s Knecht, Niedermann die Seile gespannt hatte. Nachmittags von 1-4 Uhr war sie mit dem Scheuern und Putzen meines Schlafzimmers beschäftigt.

Hoher Donnerstag, den 5. April 1917: Caroline war den ganzen Tag mit Bügeln beschäftigt. Abends putzte und scheuerte sie das Nebenzimmer; ich hatte aus diesem Grunde um ½ 5 Uhr abends das südliche Vorfenster der Nebenstube entfernt. –

Waschmaedel

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Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, Wy 035a (Tagebuch Thürlemann) sowie BTN 1/1.2-65 (Beitragsbild: Lichtensteig, ca. 1909) und P 909 (St.Galler Tagblatt, 03.03.1917, Morgenblatt, Anzeige für Teigseifen)

Hinweise zum Waschen aus: Langhans-Sulser, Emma: Erleben und Lernen. Ein Buch für unsere Mädchen, Bern 1911, S. 161-174 (Kapitel: Kleine Leute haben grosse Wäsche.)

Samstag, 31. März 1917 – Nächtlicher Heimweg in lyrischer Stimmung

Aus dem Tagebuch von Ernst Kind, Zürcher Kantonsschüler mit St.Galler Wurzeln:

Ich glaube, heute kann ich nicht so schreiben, wie es mir zumute ist. Und doch kann ich an ein Erlebnis denken, das mir unerwartet kam und eine tiefinnere Freude gebracht hat: Ich bin einen ganzen Abend neben Margrit Peter gesessen und habe mit ihr reden können! Und zum Schluss konnte ich sie noch heimbegleiten, einen langen Weg und in erhobenster Stimmung. (Übrigens muss ich jetzt über meinen Patrouillengang vom 24. März lachen; ich bin mit meiner Sehnsucht an den falschen Ort gekommen. Dort in der Nähe wohnt wohl ihre Freundin, die ich übrigens vorgestern gerade auch heimspedieren musste, aber sie wohnt noch weiter draussen in der Blümlisalpstrasse. (Die Nummer habe ich nicht nachgesehen, das Haus weiss ich aber.)

Dieser glückliche Tag war vorgestern, Donnerstag, am ersten Ferientag. Am Morgen hatten die Examen aufgehört und am Abend war das Konzert des Schülerorchesters. Ich hatte sowieso im Sinn gehabt, mit Doris [Schwester von Kind] hinzugehen. Als ich erfuhr, dass die Klasse 2 b, das bedeutet mir vor allem Margrit Peter, zu diesem Konzert eingeladen worden sei, war das ein Anziehungspunkt, der noch stärker als die Musik war, obschon ich noch nicht wusste, dass nach dem Konzert noch eine Zusammenkunft im «Zimmerleuten» vorausgesehen war. Doris und ich gingen mit Herrn Federer ins Konzert. (Ich will bei Gelegenheit einmal über diese Freundschaft mit Heinrich Federer [der Dichter!] schreiben, die ich seit letztem Herbst habe; jetzt ist mir für den Augenblick sogar Federer im Hintergrund!) Die erste Freude erlebte ich, als ich bemerkte, dass Margrit P. wirklich auch da war, und ich habe während des ganzen Konzertleins (das übrigens sehr hübsch war), immer abwechselnd auf das Orchester und dann flüchtig zu ihr hinüberschauen müssen. Das konnte ich umso leichter, als ich wegen der vielen Leute an der Wand stand. Vielleicht habe ich meinen Platz diesmal nicht nur aus Höflichkeit aufgegeben! Ich konnte an der Wand beim Stehen weiter sehen. Zum zweitenmal freute ich mich, als zwischen zwei Nummern meine Augen unversehens zu Margrit P. hinsahen, als sie zu unserer Wand herüberschaute. Sie erkannte mich und grüsste schnell herüber. In der Pause sah ich sie wieder.

Aber für die «Zimmerleuten» hatte ich keine Einladung, also keine Gelegenheit, mitzukommen. Nach dem Konzert erfuhr ich aber, dass man keine besondere Einladung geschickt habe und konnte also ohne Aufdringlichkeit mit Doris hingehen, nachdem ich von einem der Mitmachenden wiederholt aufgefordert worden war. – Wie es zugegangen ist, dass ich neben Margrit Peter zu sitzen kam, weiss ich kaum mehr recht. Ich weiss nur noch, dass wir während des ganzen Abends zusammen blieben und uns mancherlei erzählten. Wievielmal ich mit ihr getanzt habe, weiss ich nicht; aber es war beinahe jeder dritte Tanz. Während unserer Unterhaltung ist auch das Thema vom Katerbummelgespräch, der Egoismus, wieder aufgetaucht und hat den Erfolg gehabt, dass wir uns darin einigten, es sei doch nicht alles an unserem Tun bloss durch den Egoismus bedingt. Ich glaube das auch, seit ich in ihre ruhigfreundlichen Augen sah, deren Ausdruck nicht der eines Menschen ist, welcher nur an sich denkt. –

Als wir um 4 Uhr aufbrachen, hatte ich mich anerboten, sie heim zu begleiten. Weil aber Doris mit einem Husten zu tun hat, musste zuerst sie heimbefördert werden. So zogen wir also zu vieren nach unserer Wohnung, Margrit P. mit ihrer Freundin, Doris und ich. Nachdem dort Doris versorgt war, ging die Reise weiter bis ins Rigiviertel, und ich fühlte mich in geradezu lyrischer Stimmung! Sie erzählte viel von ihrem Sommeraufenthalt in Sertig [bei Davos], wo einige Mädchen ein Häuslein gemietet hatten und natürlich gefährliche Abenteuer zu bestehen hatten. (Das sind ja eigentlich Sachen, die kaum wert sind, aufgeschrieben zu werden; aber ich habe mich eben recht gefreut, und schreibe überhaupt, was mir in den Sinn kommt. Wie es mir zumute war, das kann ich ja doch nicht schreiben.) Als wir endlich miteinander zu ihrem Haus kamen, fing es schon an, hell zu werden; (es war etwa 5 ¼ Uhr.) Mein Heimweg war natürlich ziemlich trübselig. Erstens war ich wieder allein, dann brach jetzt die Müdigkeit durch, und der entstehende Katzenjammer ist immer stimmungslos. – Ich will mich jetzt über jenen Abend freuen, nachdem der gestrige Kater mehr oder weniger weg ist, dass ich wieder Gelegenheit gefunden habe, mit einem lieben Menschen zusammen zu sein. Dass das nicht jeden Tag möglich ist, soll mir kein Grund sein, um in Erwartung zu vergehen; es würde auch seinen Reiz verlieren, wenn es sich so oft wiederholen würde. Aber ich freue mich doch jetzt schon wieder auf die Maifahrt, die von unserer Tanzgesellschaft in Aussicht genommen ist.

Jetzt möchte ich gern hie und da an der Blümlisalpstrasse vorbeireiten, wobei ich dann sehr auf guten Zufall rechnen würde.

Ich hoffe, dass dieser Ferienanfang nicht der einzige Glanzpunkt dieser Ferien sein wird; aber es wird schwer halten, ohne sie nochmals so vergnügt und zufrieden sein zu können.

 

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Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, W 073/2.1 (Tagebuch von Ernst Kind, Jg. 1897)

Freitag, 30. März 1917 – Familienfreuden

Arbeitersekretär Josef Scherrer hat gute Nachrichten aus seiner Familie (vgl. Beitrag vom 27. März):

Ich bin heute wieder nach Wittenbach ans Krankenlager meiner Mutter gegangen. Der Krankenstand hat sich etwas gebessert, doch ist meine liebe Mutter stark geschwächt. Möge Gott ihr die Gesundheit bald wieder geben.

Zu Hause in meiner Familie ist Gott sei Dank alles gesund. Die lieben Kinderlein entwickeln sich ordentlich und erfreuen sich guter geistiger und körperlicher Gesundheit. Es ist ein herrliches gutes Geschenk, so gesunde Kinder zu haben. Mögen sie alle zu tüchtigen Menschen heranwachsen.

Mein liebes Frauchen ist in Erwartung des vierten Kindes. Kindersegen ist Gottes Segen. Möge sich das in meiner Familie erwahrheiten [bewahrheiten?].

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Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, W 108/1 (Tagebuch Scherrer)

Geometrie

Dienstag, 27. März 1917 – Familiensolidarität

Josef Scherrer-Brisig (1891-1965), Arbeitersekretär und Politiker, beschreibt in seinem Tagebucheintrag, wie er für seine Familienmitglieder sorgte und insbesondere seinem jüngeren Bruder eine bessere Ausbildung ermöglichte:

Ich werde heute unerwartet von meinem Vater telefonisch an das Krankenbett meiner guten und lieben Mutter gerufen. Ich gehe am Mittag nach Wittenbach, um ans Krankenbett meiner herzensguten Mutter zu eilen. Eine hartnäckige Influenza & Lungenentzündung hat sie ins Bett geworfen. Der Arzt Dr. Trollich hält den Stand für etwas kritisch. Möge der liebe Gott meine liebe Mutter am Leben erhalten. Möchte doch ihr noch ein schönerer und besserer Lebensabend beschieden sein. Ich will helfen, so viel ich kann und in meinen Kräften liegt.

Mein Bruder Emil kommt nun aus der 6. Klasse. Man konnte ihn mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Kriegsverhältnisse entgegen seinen Wünschen nicht in die Realschule anmelden. Ich halte nun aber dafür, dass er unbedingt in die Realschule gehen soll und ich erkläre mich bereit, ihm das Bahngeld zu vergüten. Wenn mein Bruder nicht eine tüchtige Schulung hat, so wird aus ihm nichts Rechtes werden. Die Verantwortung dafür kann und will ich nicht tragen, umso weniger, als Emil selbst den heissen Wunsch geltend macht[,] in die Realschule zu gehen. Ich will ihm dazu verhelfen.

Zur Geschichte der Realschulen in der Schweiz vgl. den Eintrag im Historischen Lexikon: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10426.php

Die Figur im Beitragsbild – Lernstoff im Fach Geometrie an Sekundar- und Realschulen – sollte folgende Eigenschaften eines pyhtagoräischen Dreiecks veranschaulichen: Das Hypotenusenquadrat [sic] ist gleich der Summe der Kathetenquadrate. […] umgekehrt [ist] […] ein Kathetenquadrat […] gleich dem Hypothenusenquadrat weniger das andere Kathetenquadrat. Im hinteren Teil des Schulbüchleins finden sich auch einige nützliche Übersichten über Masse und Gewichte wie die folgende Tabelle. Wer rechnete wohl mit Myriametern?

Masse

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Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, W 108/1 (Tagebuch Scherrer) und ZNA 02/0079 (Ebneter, K.: Geometrie an Sekundar- und Realschulen, St.Gallen 1916, 2. Heft, S. 115, Beitragsbild und Kommentar)

Samstag, 24. März 1917 – Kontaktaufnahme ohne Smartphone

1917 mussten die Jugendlichen noch ohne Smartphone und Social Media wie Facebook oder WhatsApp auskommen. Um sich dem Objekt des Begehrens – einer jungen Dame oder einem jungen Herrn – möglichst diskret zu nähern, war also romantische Kreativität gefragt. Daran fehlte es auch dem mütterlicherseits aus St.Gallen stammenden Ernst Kind, welcher in Zürich die Kantonsschule besuchte, ganz und gar nicht:

Im Telephonbuch spürte ich heraus, dass Margrit Peter wahrscheinlich an der Vogelsangstrasse (No 54) wohnt. Dorthin machte ich heute einen Patrouillengang. Tante Emmy war vormittags von St.Gallen angekommen und ich musste am Nachmittag ihr Köfferchen am Bahnhof holen. Weil es noch nicht vorhanden war, hatte ich gerade Gelegenheit zu meinem Spaziergang. Ich fand das Haus; aber meine geheime Hoffnung, sie bei dieser Gelegenheit zu entdecken, ging nicht in Erfüllung. Ich bin deshalb ein wenig deprimiert weggegangen. (Ich weiss ja zwar gar nicht, ob ich die rechte Adresse gefunden habe; aber es ist ziemlich wahrscheinlich.) Leider hören jetzt die Begegnungen an der Rämistrasse auf, da die Töchterschule schon heute Ferien hat, und während der Ferien ist wahrscheinlich gar keine Möglichkeit eines Antreffens da. Ich wollte, es käme bald wieder zu einer Tanzzusammenkunft, wie man ja ausgemacht hat. Dann würde ich wenigstens wieder mit ihr sprechen können. Das blosse Grüssen auf der Strasse ist doch nicht genug, wenn es mich auch jedesmal freut. – Wie ich schon einmal gemerkt habe: normal ist diese Freude nicht. Wann habe ich je eine solche Freude gehabt, wenn ich einen Menschen grüssen durfte? Aber nicht nur das. Ich träume auf offener Strasse und den ganzen Tag von ihr, und ich male mir auf die farbigste Weise Situationen aus, bei denen sie zeigen könnte, ob ihr auch an mir etwas liegt. Obschon ich es lächerlich finde, freue ich mich an solchen Gedanken und will 2 meiner Hirngespinste festhalten:

Ich komme vom Zeltweg her beim Pfauen ums Eck. Sie kommt die Rämistrasse herunter und ist von mir nur noch einige Schritte entfernt. In diesem Moment fällt ein Schuss. (Irgend ein Wahnsinniger kann geschossen haben.) Der Schuss trifft mich auf die Brust und ich stürze hintenüber. Da springt sie herzu und stützt meinen Kopf in ihrer Hand, bis ich aus meiner Ohnmacht erwache. (Der Schuss kann ja abgeprallt sein.) Ich bin selig und danke ihr. Aber weil ich so schwach bin, führt sie mich nachhause, und dabei kann ich ihr unterwegs erzählen und mit ihr sprechen, worüber ich will, vielleicht gerade über den Egoismus, nachdem sie gerade vorhin meine bittere Ansicht davon durch ihre Tat besiegt hat.

Eigentlich braucht da gar kein Schuss mitzuspielen. Ich brauche ja nur mit dem Velo zu stürzen oder vielleicht, indem ich ein paar durchgebrannte Pferde aufhalte und mich ihnen in die Zügel werfe.

Solche kindische Gedanken können mich wirklich freuen; das ist ganz ungewöhnlich, und ich würde mich überhaupt über die ganze Geschichte schämen und meine Gedanken einfach abschütteln, wenn nicht immer eine so tiefe und süsse Freude daraus entstrahlte, die mich wach hält und meinem Leben ein wenig Sinn gibt, während ich vorher lange keinen dahinter habe finden können.

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Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, W 073/2.1 (Tagebuch von Ernst Kind, Jg. 1897), P 770 («Offizielles Adressbuch von Gross-St.Gallen 1917». Das Adressbuch umfasste auch die Gemeinden Straubenzell und Tablat, welche bereits vor ihrer Verschmelzung mit der Stadt St.Gallen faktisch mit dieser zusammengewachsen waren; die meisten Haushalte besassen noch keinen Telefonanschluss.)

Sonntag, 18. März 1917 – Ein junger Gentleman verguckt sich

Bereits im Frühjahr 1914 hatte der damals siebzehnjährige Kantonsschüler Ernst Kind begonnen, ein Tagebuch zu führen. Der Jugendliche lebte nach Kinder- und Jugendjahren in Chur nun mit seinen Eltern und einer Schwester in Zürich. Sein Vater, ein Berufsoffizier, hatte 1894 die elf Jahre jüngere Ida Aldinger geheiratet, die Tochter eines in St.Gallen ansäs­sigen süddeutschen Kaufmanns. Ernst Kind weilte deshalb – gerade auch in Ferienzeiten – oft in St.Gallen bei seiner von ihm verehrten Grossmutter.

Nach einem Geschichtsstudium unterrichtete Kind ab 1925 als Geschichtslehrer an der Kantonsschule St.Gallen, welcher er von 1932-1963 auch als Rektor vorstand. 1932 heiratete Kind die elf Jahre jüngere Arzttochter Wanda Bolter.

Die erste Jugendliebe von Kind entspann sich freilich nicht in St.Gallen, sondern im Spätwinter 1917:

Heute vor 2 Wochen war der Tanzstundenball, auf dem ich mich zum Teil gefreut und zum Teil gelangweilt habe. (Diese Privattanzstunde im Saal zu «Zimmerleuten» ging von Doris› Parallelklasse an der Töchterschule aus, und Doris [die 1899 geborene Schwester von Ernst Kind] und ich waren dabei auch aufgefordert worden.) Diese Tanzstunden fanden ihren Abschluss am Donnerstag (8. März) und auf einem Katerbummel ins Nidelbad am 11. März am Sonntag Nachmittag. Ich hatte dabei ein starkes Erlebnis, das ich mir nicht recht deuten kann, das aber so sehr jetzt in mir nachwirkt, dass ich es beinahe keinen Augenblick aus meinen Gedanken bringe. Wieso kam ich dazu, mich mit einem bestimmten Mädchen lieber zu unterhalten als mit den anderen? Ich spürte das erst am Donnerstag in der letzten Tanzstunde, das [sic] es etwas anderes war, mit ihr zu reden als mit andern. (mit Margrit Peter; was soll ich den Namen nicht hinschreiben, mein Tagebuch soll jedes Geheimnis wissen, und was brauche ich mich zu schämen – meiner ersten Liebe! Ich glaube, das ist es, Liebe.

Wie anders habe ich mir diese vorgestellt. Liebe ist etwas rein geistiges, eine magnetische Wirkung der Seele, von Seele zu Seele, aber eben nicht von jeder Seele zu jeder. Wenn ich jetzt immer an dieses Mädchen denke, so ist es eigentlich nur die Sehnsucht, mit ihr zu sprechen, und zwar über das Ernsteste, Tiefste, was mich bewegt. Daher kommt es auch, dass ich gerade mit diesem Mädchen darüber sprechen will, dass ich schon einen Anfang gemacht habe. Letzten Sonntag im Nidelbad kam ich während eines Tanzes darauf, einen meiner traurigsten Gedanken auszusprechen, nämlich den Glauben an den Egoismus, der uns Menschen alle erfüllt. Ich glaube, ich sagte, alle Menschen handelten nur aus Egoismus und könnten sich nicht höher hinaufringen. Es wurde mir von ihr widersprochen und ich gab dann zu, dass nicht alles rein aus Selbstsucht getan werde. – Aber es ist ja eigentlich einerlei, was ich damals gesagt habe; Hauptsache ist, dass ich etwas sprach, was mich nicht nur äusserlich berührte. Ich spreche sonst zu keinem Menschen etwas von tiefern Fragen und wie ich dazu stehe. Ich wage das nicht; (sogar meinen Eltern gegenüber schweige ich über alles und trage deshalb an allem unendlich schwerer, und komme vielleicht deshalb zu keiner Klärung.) Deshalb liegt es also ganz am Charakter dieses Mädchens, dass ich mich entschliessen konnte, solches zu sprechen.

Sie hat sich auch früher in der Tanzstunde oft nachher erkundigt nach Dingen, von denen ich ein anderes Mal geredet hatte. (Oft z. B. von Musik) daraus bekam ich das Gefühl, sie kümmere sich doch auch ein wenig um das, was ich redete; einfach gesagt, was ich zu ihr bekam und jetzt zu ihr habe, ist viel Vertrauen. Wenn ich jetzt eine so starke Sehnsucht nach ihr habe, so kommt das, weil ich mit aller Kraft einen Menschen suchte, mit dem ich es wagte, zu sprechen. Nun habe ich den Vertrauten in einem mir bisher ganz unbekannten Mädchen gefunden, und die Freude darüber heisse ich Liebe. Jetzt sind die Tanzstunden vorbei, also auch die Möglichkeit weiterer Unterhaltung mit diesem Mädchen. Deshalb ist meine Liebe zur Sehnsucht geworden. Ich bin in einem anormalen Zustand. Instinktiv und beobachtend (schärfer, als ich es sonst kann) treffe ich es immer so, dass ich am Morgen oder am Mittag zur gleichen Zeit auf dem Schulweg bin wie sie. Dann begegne ich sie [sic] in der Rämistrasse, wenn sie von oben herunter kommt und zum Schulhaus an der Hohen Promenade hinaufgeht. Ich gehe links der Strasse (vom Pfauen her)[,] sie kommt mit einer anderen Freundin (die auch an der Tanzstunde war) rechts herunter. Ich entdecke sie schon ganz von weitem und schaue nicht weiter hin, bis ich sie grüsse und für eine halbe Sekunde ansehe. Ich grüsse sie höflich und ruhig; ich verändere mein Gesicht ganz gewiss um keine Spur. Auch sie nickt höflich und freundlich herüber. Ich spüre es aber, wenn ich sie [sic] einmal nicht begegne; es tut mir ganz leis weh; aber wenn ich sie sehe, freue ich mich sehr. Ich kann mir das nicht erklären, denn das hat offenbar nichts mit dem ersehnten ernsten Gespräch zu tun.

Es ist eigentlich eine Art Romantik, finde ich. Ich will aber dafür sorgen, dass das nicht aufhört; denn es ist merkwürdig, wie ich seit diesem ganzen Erlebnis wacher bin als vorher. Der Halbschlaf, in dem mein Geist immer war und den meine Anstrengungen nicht durchbrachen, ist nicht mehr so stark; ich werde etwas frischer. Das ist eine ganz gewaltige Erlösung für mich; denn es hat schon oft nicht viel gefehlt, dass ich beinahe an mir verzweifelt bin. Alles, was ich lerne, bleibt unproduktiv. Ich nehme auf und spüre nichts davon. Es ist, wie wenn sich alles im Hirn verhärten und absterben wollte. Ich kann mein Wissen nicht anwenden, ich kann es nicht wiedergeben. Oft habe ich das Gefühl, selbst etwas schaffen zu können, aber es bleibt in Gedanken verworren und kommt zu keinem Ausdruck. Ich wünschte mir deshalb schon lange eine starke Seelenerregung, weil ich hoffte, damit geistig zu erwachen. Diese Seelenbewegung hat jetzt stattgefunden. Jetzt muss ich nur hoffen, dass sie nicht einschläft oder im anderen Fall nicht noch stärkere Depression schafft.

Wenn ich Margrit Peter sehe, empfinde ich eine tiefinnere Freude und daneben eine Sehnsucht, die mich gleicherweise schmerzt und mir wohl tut. Meine Gefühle den andern gegenüber zu verbergen, ist mir nicht schwer. Ich habe das eigentlich von jeher getan, seit ich überhaupt gelernt habe, über ernsthafte Dinge, die nicht erklärt sind, nachzudenken.

 

Nächster Beitrag: 19. März 1917 (erscheint am 19. März 2017)

Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, W 073/2.1 (Tagebuch von Ernst Kind, Jg. 1897), die Fotografie stammt wie das Tagebuch aus dem Nachlass von Ernst Kind.

Walhalla St.Gallen

Donnerstag, 15. März 1917 – Notstandsfonds der Stickerei-industrie

Josef Scherrer beschrieb in seinem stenografierten Tagebuch eine Sitzung der Verwaltungskommission des Notstandsfonds der Stickereiindustrie:

Präsident Steiger-Züst eröffnet die Sitzung.

1193 Firmen sind bis jetzt eruiert, bis jetzt sind Fr. 400,000 angemeldet. Der Präsident befürchtet, dass nicht Fr. 700,000.- zusammenkommen und bedauert, dass man nicht früher gesorgt habe. Jetzt kommt die Not.

Es rächt sich nun heute, dass man 1911/12 den Leuten der Schifflistickerei 1 Maschine zuschmiss und sie nun 1913, 14/15 nichts verdienen konnte.

Wir können also nicht von allen Arbeitgebern Unterstützung erhalten. Die Handstickerei hat bis heute nicht reklamiert. Es ist die Rettung der Handstickerei, dass sie sich anderweitig noch retten kann, indem sie mit der Landwirtschaft verbunden ist.

Wenn eine Not eintritt, so brauchen wir 3,3 Millionen im Monat, im Jahre 40 Millionen. Präsident Steiger-Züst möchte ein Werk von dauerndem Bestande und appelliert in diesem Sinne an die Versammlung. Die Bundesratsbeschlüsse werden zum Teil die Sanierung in der Stickerei-Industrie mitbewirken. Wir müssen eine Gesundung haben in den Löhnen, in den Abzügen, in der Kriegsversicherung.

Otto Alder. Wir wollten zuerst auf Grundlage der bestehenden Kassen und der Gemeindekassen vorgehen. Was dann erst nachher die Kriegsversicherung und was wir nur ungern mit Rücksicht auf die eingetretene ungünstige Lage uns zur eigentlichen Notstands [sic]

Mächler Dr. Regierungs-Rat. Nochmals eine letzte Frist bis 1. Mai eröffnen, damit die Leute der Kasse beitreten können.

Anträge. Das vorliegende Reglement soll nur ein Notreglement sein, das nur im äussersten Notfall Anwendung finden soll. Mit dem 1. Mai falle die ganze Geschichte dahin.

Eugster-Züst hat Bedenken gehabt gegen die Eingreifung in die bösartige Unterstützung und die Ausschaltung der freien Kassen. Eugster will unter der Voraussetzung, dass das nur ein Notreglement sei, darauf eintreten. Man sollte Fr. 200,000.- im äussersten Falle höchstens brauchen.

Dr. Zangger erwähnt, dass der Gedankengang Mächlers richtig sei. Aber er zweifelt, dass die Sache jetzt vorführbar sei.

Senn unter Vorbehalten einverstanden, wünscht eine Publikation.

Marti dito.

Weibel will auch für das Notreglement.

Eugster-Züst stellt den Antrag, das Büro sei zu beauftragen, mit dem Bundesrat in Verbindung zu treten bezüglich der Subventionierung der Kassen durch den Bund.

Dr. Fässler will das Notreglement nicht ausarbeiten und alles auf die Arbeitslosenversicherung einstellen.

Dr. Kaufmann war erstaunt über das Reglement des Ausschusses. Er würde es aber ausserordentlich bedauern, wenn in der zu haltenden Zwischenzeit der Fonds aufgebraucht würde. Wenn man auf den Entwurf eintreten will, so soll eine Begünstigung für die bereits versicherten Arbeiter geschaffen werden.

Der Antrag Eugster-Züst wird angenommen.

  1. Beratung des vorliegenden Notreglements.
  2. Wahl des Unterstützungsausschusses.

Das Bureau wird ex Offizio in den Ausschuss gewählt.

Als Arbeitnehmer werden gewählt Scherrer Josef, Vogel & Senn.

Als Arbeitgeber: Wetter, Huber, Köchlin, Rohner.

  1. Otto Alder teilt mit, dass Aussicht bestehe, dass England gewisse Erleichterungen für die Schweiz zulassen werde.

Anschliessend: Bankett im Hotel Walhalla.

Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, W 108/1 (Tagebuch Scherrer, 15.03.1917) und ZMH 64/124a (Auszug aus Briefkopf: Hotel Walhalla-Terminus, St.Gallen, 1917)

Schueler beim Holzen

Sonntag, 4. März 1917 – Immer noch kalter Winter

Beitragsbild: Schüler des Landerziehungsheims Hof Oberkirch beim Holzen.

Der Winter 1917 war sehr kalt und lang anhaltend. Architekt Thürlemann schrieb über die Witterung des 4. März 1917: […] überaus kalter, rauher Tag. Morgens hart gefroren; starker Reif; bis gegen Mittag dunkel & grau. Sehr scharfer, beissender Ostwind. Von Mittag an allmä[h]lig aufheiternd. Zeitweilig sonnig. Nachmittag ziemlich hell; jedoch kalt & unfreundlich. Nordwind. Abend schön. Sonnenuntergang farbenprächtig. Im Westen leichte Bewölkung. Nacht mond- & sternenhell. Sehr kalt; starker Frost. Reif.

Thürlemann schrieb jeden Tag über die Witterungsverhältnisse. Fast den ganzen Januar über war es so kalt gewesen, dass man zweimal pro Tag hatte einheizen müssen. Trotzdem war die Temperatur in seiner Wohnung keineswegs auf gemütliche, nicht einmal erträgliche Höhe gestiegen, wie er beispielsweise am 27. Januar 1917 festhielt: Wir hatten am Morgen in der Wohnstube 1°C. (: Nordwand:) – Tagsüber zeigte das Thermometer als höchste Temperatur 7°Cels. [ebenfalls in der Wohnstube].

Brennstoffmangel machte sich überall im Land bemerkbar (vgl. z.B. den Beitrag zum 11. Februar zur Kohlennot). Auch der Direktor des Landerziehungsheims Hof Oberkirch versuchte vorzusorgen. In seinem Jahresbericht vom April 1917 bis zum März 1918 schrieb er dazu: Eine weitere Kriegsmassnahme des abgelaufenen Jahres war der Betrieb eines eigenen Bergwerkes, wie der Chronist unsere Grube im alten Uznacher Kohlengebiet nennt. Auf gut Glück haben wir da am Hang beim Rutschwäldchen einige Aren buckeligen Moorboden gepachtet, für den Winter zum Ausbeuten von Schieferkohle, für den Sommer zum Bepflanzen mit Kartoffeln und Mais. Es muss noch Kohlenreste haben, sagte der Eigentümer des Bodens, aus der früheren Zeit her, wo Stollen an Stollen in den Berg hineinführte und hundert Jahre hindurch um kleinen Lohn Schieferkohlen gegraben wurden. Wir gingen als einige der ersten unter die neuen Kohlengräber. Wir gruben mit Pickel und Schaufel während einigen Wochen nach den braunen Schichten. Zweidrittel der Zeit fallen dabei auf Erdarbeiten, ein Drittel auf das Schroten, Herausschaffen und Wegführen. Und so bissen wir uns durch den Winter ohne Kohlenferien – zum Leidwesen unserer Jungen, die anfänglich lieber Kohlenferien als Kohlen gehabt hätten. Wir brauchten diese Schieferkohlen in der Zentralheizung mit einem Rest von Coks [sic], in den Oefen des alten Hauses mit Reiswellen und im Kochherd mit etwas Steinkohlen. Für einen grösseren Ausbeutungsbetrieb eignen sich die Lager nicht mehr. Fachleute sind an Ort und Stelle zu dieser Ansicht gelangt, ebenso spekulative Köpfe, die dabei entweder Geld gewonnen oder verloren haben.

Nächster Beitrag: 7. März 1917 (erscheint am: 7. März 2017)

Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, W 035a (Tagebuch Thürlemann) und W 127 (Hof Oberkirch, Jahresbericht in: Hof Zeitung, Nr. 12, April 1918, Beitragsbild: Fotosammlung)