Donnerstag, 10. Februar 1916 – Der Erziehungsdirektor schreibt nach Biel und Brunnadern

Schreiben von Regierungsrat Heinrich Scherrer (1847-1919) betreffend eines Stipendiengesuchs:

10. Februar 1916.

An Herrn J. Sprenger, Kunstmaler u. Graphiker, in Biel.

Auf Ihr Gesuch an den Regierungsrat des Kantons St.Gallen vom 6. dies. um ein Stipendium für Ihren Sohn Joh. Georg Sprenger, stud. med. von Bronschhofen, geb. 25. Feb. 1895, zur Zeit im Militärdienst, haben wir Ihnen folgende Auskunft zu erteilen:

Nach Artikel 3 des Reglements kann auf ein Stipendien-Gesuch erst eingetreten weren, wenn Bericht und Ausweise vorliegen über die im vorausgegangenen Halbjahr gemachten Studien. Die Bewerbung hat jeweils bis 15. April und bis 15. Sept. zu geschehen. Erstmals ist noch das Formular über persönliche Verhältnisse zu benützen. Sie ersehen dies und alles Nähere aus den 4 gedruckten Beilagen.

Wir senden Ihnen gleichzeitig den Heimatschein nebst Immatrikulations-Urkunde Ihres Sohnes zurück.

Hochachtend,

Für das Erziehungsdepartement,

Der Regierungsrat:

Scherrer [Unterschrift]

Beilagen erwähnt,

4 + 2 = 6 Stück

Die sogenannte Hygienebewegung des 19. Jahrhunderts hatte auch Einflüsse auf den Schulhausbau. So wurde beim Erstellen von neuen Schulhäusern unter anderem darauf geachtet, dass sie grosse Fenster erhielten. Schulkinder und Lehrpersonen sollten in hellen, gut lüftbaren Räumen arbeiten können. Das Schulhaus in Bronschhofen (siehe oben auf der Ansichtskarte) ist ein gutes Beispiel für den Schulhausbau zu dieser Zeit.

Schreiben von Regierungsrat Heinrich Scherrer (1847-1919) an den Schulrat von Brunnadern betreffend Schulhausneubau in Breitenberg:

10. Febr. 1916

[An] den Schulrat in Brunnadern

Tit.!

Vom Kantonsbauamt ist uns über den projektierten Schulhausbau in Breitenberg folgender Bericht erstattet worden: „Wir sind mit der neuen Vorlage einverstanden in der Meinung, dass im Bedarfsfalle die Waschküche doch noch erstellt werde, für die der Raum im Keller-Geschoss auch bei der reduzierten Voranschlagssumme vorgesehen, aber vorläufig nicht abgetrennt ist. – Im Voranschlag vermissen wir einen Wandkasten im Schulzimmer und den Kellertreppen-Abschluss. Wir erhöhen deshalb den Voranschlag auf rund 27.000 Fr., in welcher Summe der Ankauf von 300 m2 Boden enthalten ist. – Den Voranschlag und die Pläne behalten wir als Doppel bei den Akten des Kantonsbauamtes.“ –

Unter Zustimmung zu den vorstehenden Ausführungen, stellen wir der Schulgemeinde Brunnadern an die Kosten der Schulhausbaute im Voranschlage von 27000 Fr. den reglementarischen Staatsbeitrag in Aussicht und gewärtigen weitere Mitteilungen.

Hochachtend        Der Regierungsrat:

                              Scherrer [Unterschrift]

Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, KA R.130 B 2 (Copie des lettres, Texte) und W 238/09.07-01 (Bild)

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