Beton war Anfang des 20. Jahrhunderts der neuste und modernste Werkstoff, dem sich Ingenieure und Architekten mit entsprechendem Interesse widmeten. Auf dem Bild sind Arbeiter der Bodensee-Toggenburg-Bahn beim Betonmischen zu sehen (Fotograf unbekannt, 1909).
Excursion nach dem Kraftwerk-Bau Olten-Gösgen
20. Mai 1916
Abfahrt der 12 Teilnehmer 820 Morgens [sic] nach Olten. Ein schöner Maientag war dieser Excursion beschieden. Gleich nach Ankunft in Olten wurde das Mittagsmahl im Bahnhofrestaurant eingenommen & um 1h zur Besichtigung des sich im Bau befindlichen Wehres abmarschiert.
Von dort gings dem ca. 5 km langen Canal entlang zur Baustelle des Maschinenhauses bei Nieder-Gösgen, wo speziell die Erstellung der Turbinen-Ablaufcanäle in armiertem Beton grosses Interesse bot. Hierauf zog man nach Schönenwerd, wo ein Abendschoppen allseits sehr willkommen war & den Vertretern der Bauleitung & der Unternehmer für die freundliche Aufnahme & Führung der Dank der Teilnehmer ausgesprochen wurde. Mit dem Eindruck[,] eine wohlgelungene, lehrreiche Excursion mitgemacht zu haben[,] erreichte man 10h Abends [sic] wohlbehalten wieder unsere Vaterstadt.
C.K. [C. Kirchhofer, Ingenieur, Präsident der Sektion St.Gallen]
Mit Brief vom 17. Mai hatte der Präsident des Vereins, Ingenieur C. Kirchhofer, im Bahnhofbuffet Olten für ca. 15 Personen ein aus 2 Gängen & Dessert bestehendes Essen bestellt. Am 29. Mai verfasste er ein Dankschreiben an Herrn Oberingenieur A. Moll, Kraftanlage, Olten-Gösgen.
Quellen: Staatsarchiv St.Gallen, Wy 024 (Sektion St.Gallen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins, Bericht über eine Exkursion; Protokollbuch und Copie de lettres) und BTN 1/1.1-567 (Fotografie)